Bodenfugen zählen zu den am höchsten beanspruchten bewegungsausgleichenden Fugen. Trotzdem werden sie in der Planung wie in der Ausführung am meisten vernachlässigt. Eine Ursache dafür kann sein, dass sie sich nicht in einer Anforderungsnorm zusammenfassen lässt.
Der entscheidende Einfluss auf die Konstruktion der Bodenfugen ergibt sich aus der Summe der Beanspruchungen.
Somit bleibt als zwingende Forderung, Bodenfugen müssen in jedem Einzelfall geplant werden, alle Einflussgrößen müssen bekannt sein:
Die Abdichtung von Bodenfugen in begangenen und befahrenen Flächen erfordert spezielle Dichtstoffe, die den mechanischen Belastungen durch Fußgänger und Fahrzeuge in öffentlichen Gebäuden oder Industriebetrieben standhalten und widerstehen. Bei eventuellen Oberflächenverletzungen ist ein hoher Weiterreißwiderstand gefordert, welcher ein Durchreisen des Sichtstoffes verhindert und die Abdichtungsfunktion langfristig gewährleistet. Dies gilt ebenso bei der Belastung durch rotierende Reinigungsbürsten bei maschineller Reinigung. Die Fugenflanken sollen vor Beschädigung während der Benutzung geschützt werden.
Die Fugenabmessungen ergeben sich aus der Summe der Beanspruchungen und den mechanischen Eigenschaften der Baustoffe. Sie werden vom Planer festgelegt unter Berücksichtigung der zulässigen Gesamtverformung der vorgesehenen Dichtstoffe.
Als Systemabdichtung für Begeh- und befahrbare Fugen in Parkhäusern und Tiefgaragen verwenden wir einen Dichtstoff mit einer höheren Shorehärte, speziel für Boden- und Anschlussfugen in stark belasteten Bereichen*.
Wird zur Sanierung ein erhöhter Schutz gefordert, läßt sich das System mit dem Combiflex-System kombinieren.
In die bestehende Fuge wird als Abdichtungsbahn das in sich geschlossene Combiflex-Band eingeklebt. Nach Aushärtung des Klebers wird die Fuge herkömmlich mit einem tausalzbeständigem Dichtstoff verfugt.
*Boden- und Anschlussfugen in stark belasteten Bereichen – Hofflächen, Umschlagbereiche – in Keramikböden, z.B. Lebensmittelindustrie, Molkereien, Fugen in Klär- und Abwasseranlagen mit kommunalem Abwasser z.B. Vorbelüftungsbecken, Vorklärbecken, Belebungsbecken, Nachklärbecken, In Auffangbecken, Kanälen, Wasserrinnen, Drainageeinrichtungen, Rohren, Rohrdurchführungen, Bodenabflüssen, Fugen im Tunnelbau